Intersektorale Vernetzung im Gesundheitswesen

Pionierarbeit zur Überwindung der digitalen Kleinstaaterei im Gesundheitswesen

Noch bevor die Bundesregierung mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) im Jahr 2020 ein milliardenschweres Investitionsprogramm verabschiedet hat, setzten sich UNITY und die Teilnehmer des Projektkonsortiums im Jahr 2018 die Aufgabe, die Region Ostwestfalen-Lippe mit einem bis dato beispiellosen Projekt im Gesundheitsbereich zu digitalisieren.

Als Vorreiter im Bereich einrichtungsübergreifender Digitaler Transformation konnte das Konsortium über 4,96 Mio. Euro an Fördergeldern gewinnen, ergänzt um 1,62 Millionen Euro aus Eigenmitteln der Konsortialpartner, um in der Modellregion Ostwestfalen-Lippe intersektorale Vernetzung im deutschen Gesundheitssektor beispielhaft umzusetzen. Dafür wurde eine digitale Plattform konzipiert, welche die fünf Akutkrankenhäuser der Region sowie über 150 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aus dem Berufsverband Praxisnetz Paderborn vernetzt und den sicheren Austausch von Gesundheitsinformationen nach internationalen Standards (IHE) ermöglicht. Zu diesem Zweck wurden zunächst vom eigens gegründeten Projektkonsortium vier konkrete Anwendungsfälle definiert und innerhalb der technischen Lösung umgesetzt: die digitale Übertragung von Arztbriefen, der digitale Medikationsplan, die digitale Übertragung von Bilddaten und die digitale Überweisung. Die Anwendungsfälle wurden einrichtungsübergreifend realisiert – stets unter Berücksichtigung der Einwilligung des Patienten sowie höchster Ansprüche an den Datenschutz.

Zusätzlich wurden im Projektverlauf weitere Anwendungsfälle entlang der gesamten Versorgungskette definiert. Zur Unterstützung der Prävention können medizinische Dokumente der Patienten, wie z.B. Impf- und Mutterpass oder Blutgruppenausweis, hochgeladen und einrichtungsübergreifend genutzt werden. Zudem werden bereits radiologische Praxen eingebunden. Daneben kann die Nachversorgung von Patienten durch die perspektivische Integration von Reha- oder Pflegeeinrichtungen erleichtert werden.

Die Digitale Gesundheitsplattform OWL wird nicht nur die Effizienz der beteiligten Leistungserbringer erhöhen, sondern auch die Versorgungsqualität der Bürger verbessern.

Leuchtturmcharakter durch intersektorale Vernetzung

Ca. 6,58 Mio. € Gesamtvolumen

Zielgruppe: > 6.000 Mitarbeiter und 300.000 Bürger

“Mit dem Zusammenschluss aller Leistungserbringer in einer Region zur Verbesserung der Patientenversorgung leisten wir Pionierarbeit, um unsere zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen technisch und organisatorisch optimal lösen zu können. Dabei haben wir Großes vor: Wir wollen die digitale Kleinstaaterei im Gesundheitswesen überwinden."

Martin Wolf

Sprecher des Konsortiums und geschäftsführender Vorstand

St. Johannisstift

Ihr Ansprechpartner

Dr. Tobias Von Bargen

Senior Manager

Braunschweig, Deutschland
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